Nicht die Häuser, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellen - Landvolktag der KLB beschäftigt sich mit der Zukunft der ländlichen Kultur

Eichstätt/Rögling. (pde) – Vor falschem Aktionismus bezüglich der Bewahrung einer vermeintlich idealen ländlichen Idylle warnte Privatdozent Dr. Manfred Seifert von der Universität Passau im Rahmen des Landvolktages der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Eichstätt im schwäbischen Rögling. Es geht nach seinen Worten nicht um eine reine „Oberflächenpflege“ der Häuser in den Dörfern. Sie dürfen nicht „in einer konservierten Schauwelt erstarren“ sondern müssen „lebendige Lebensräume“ sein. Grundlage für die kommunalen Entscheidungen müssen in erster Linie die Bedürfnisse der Menschen sein.

Natürlich müssen nach Meinung des Referenten historische Wurzeln und Traditionen weiterhin gepflegt werden, allerdings darf der Blick in die Zukunft nicht vergessen werden. Hier gehe es schließlich darum, die Jugend auf dem Land für die Gestaltung der „ländlichen Kultur der Zukunft“ zu gewinnen. Dabei haben die Faktoren „Arbeit“ und „Wirtschaft“ eine Schlüsselbedeutung. Investitionen und Aufträge sollten deshalb vordringlich den lokalen, oft kleineren Betrieben zu Gute kommen, anstatt zu den großen Weltkonzernen am Rande der Großstädte abzuwandern. Initiativen zur Förderung der ländlichen Kultur müssen sich daran messen lassen, wie stark sie den betroffenen Menschen Möglichkeiten innerhalb des Dorfes gewähren.

Auf der Tagesordnung des Landvolktages stand außerdem der Rückblick auf das vergangene Arbeitsjahr und ein Ausblick in die Zukunft. Diözesanvorsitzende Maria Weidenhiller und Diözesanvorsitzender Michael Graml luden zur Wallfahrt nach Rom im Februar 2006, sowie zur Radwallfahrt nach Flüeli im Juni ein. Außerdem ist im Juli eine Buswallfahrt nach Flüeli, zur Wirkungsstätte des Landvolk-Patrons Bruder Klaus geplant. Ein besonderes Augenmerk möchte die Vorstandschaft im kommenden Jahr auf Familienveranstaltungen legen.